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Oceans Sport

Gold und Silber für WSV Niederrhein bei der Va`a, Weltmeisterschaft des IVF in Brasilien .

9. September 2025

Ein Bericht der Ocean Abteilung

 

Sieben Sportler des WSV Niederrhein machten sich auf den Weg nach Niteroi in Brasilien zur IVF Va`a Weltmeisterschaft vom 13.-21.08.2025 im Rahmen der DKV Nationalmannschaft.

Der Austragungsort Sao Francisco Beach liegt in der
Guanabara Bucht gegenüber von Rio de Janeiro mit dem Zuckerhut und der bekannten Christusstatue Cristo Redentor. Eine spektakuläre Aussicht schon beim Training zum kennenlernen der Boote, wobei die zu nutzende Wasserfläche leider nur innerhalb des Abschnittes Sao Francisco lag.
Um sich an das Meer zu gewöhnen nutzte unser Team die Möglichkeit frühmorgens vor Sonnenaufgang bei dem befreundeten Club Surf Hoe in Itaipu zu trainieren. Je nach Wetter waren die Wellen bis zu 3,5 m hoch. Am 16.08. um 11:00 musste Jamie Lee Schaare im V 1 ( open women Elite ) als erste des WSV an den Start. Waren in der Bucht die Bedingungen schon heftig wurde es beim passieren des Fort Fortaleza brutal, der backwash der Felsen machte mit den heranrollenden, tosenden Wellen das Paddeln zum Ritt auf Messers Schneide .
Für die am Morgen gestarteten V6 Ü 50 Damen Boote war es schon schwer, doch was die V 1 Damen bewältigen mussten forderte alles. Bei den für uns ungewohnten Bedingungen ( wo sollen wir hier solche Wellen auf dem Meer trainieren ) war es eine super Leistung für Jamie die Strecke zu meistern und noch ein paar Paddlerinnen hinter sich zu lassen. Thomas Eilert startete um 14:00 bei gleichen Bedingungen mit seinem Ü 60 Team im V 6, die Mannschaftsboote müssen noch ein gutes Stück weiter aufs offene Meer hinaus. Dank des erfahrenen Steuermann Rainer Hopf (er lebt in Australien) meisterte die Crew die 24 km und konnte auf dem 5. Platz einlaufen.
Strahlende Gesichter zeugten von der Begeisterung im Kampf mit den
Naturgewalten. Die Bedingungen am nächsten Tag sollten nicht besser werden und der Veranstalter wollte bei der Streckenwahl nicht auf die Alternativroute in die Bay ausweichen. So zogen Birgit Plank und einige andere Paddlerinnen aus der Ü 60 ihren Start im V 1 zurück. Torben Kuhlmann im Elite V 1 ging um 10:30 Uhr das Rennen an, die Ü 60 Damen 5 Minuten später. Für die Damen die abgemeldet hatten kam die Entscheidung des Veranstalters den Kurs der 60 er
nicht weit aus der Bucht zu führen und dafür 2 Runden zu paddeln leider zu spät. Etwas weniger gewaltig als am Vortag und doch heftig fordernd präsentierte sich das Meer. Torben schlug sich großartig und konnte den Abstand zur Spitze gegenüber der letzten WM verkürzen. Am Montag in der Früh startete die auf Hawaii lebende Laura Birse (gemeldet über den WSV) in ihrer V 1 Klasse Ü 40. Mit einem fulminanten Start übernahm sie die Führung bis die Paddlerinnen außer Sichtweite waren. Auf dem Livestream an der Haupttribüne war sie nicht mehr unter den ersten dreien und der Sprecher wusste auch nicht auf welchem Platz sie war. Es zeichnete sich ein Dreikampf an derSpitze ab mit Argentinien, Brasilien und Canada. Als die Brasilianerin die Führung übernahm tobten die Massen und schrien begeistert Brasil und Meira (Name der Sportlerin). Nach der Wende und auf dem Weg zurück fragte der Sprecher mehrfach in den Raum: Wo ist Laura? Von den Kameras nicht erfasst hatte sie sich wieder an die Führung herangekämpft. Erst als die paar Deutschen vor Ort als Antwort Laura, Laura brüllten merkten er und die anderen Zuschauer das sie die Brasilianerin angriff. Die Anfeuerungsrufe gingen
hin und her, der Kampf dauerte schließlich bis ins Ziel. Laura belegte nach hartem Kampf Platz zwei, die erste Medaille für Deutschland. Meira wohnt in Niteroi und konnte ihre Gewässerkenntnisse zu ihrem Vorteil nutzen .
Am nächsten Morgen um 7:35 UHr dann der Start für Volker Briel in seiner Para Klasse VL 4 im Einer . Für die zusammen startenden Para Klassen VL 1/2/3/4 wurde der Kurs verlegt und ging auf Rio zu mit der Wende vor dem Flughafen Dumont. Nach passieren des bekannten futuristischen Bau von Oscar Niemeyer nahmen die Wellen zu und die Querwellen der Schifffahrt ließen die Passage zum Eiertanz werden. Unterwegs konnte Volker erfreut eine große Schildkröte
neben sich sehen, die ihm Glück bringen sollte. Er erreichte die erste
Goldmedaille für Deutschland! Nach ihm ging dann das V6 Elite Boot der Damen wieder auf die langen 24 km an den Start. An Bord Jamie Lee Schaare und Jana Giersch vom WSV mit Lydia Elstermeier, Lara Ehlis und Vanessa Holznagel die zusammen im 6er beim WSV trainieren, am Steuer Marcia Verruck die in Brasilien lebt. Mit einer soliden Leistung konnten mehrere Nationen hinter sich gelassen werden. Ziemlich geschafft vom Start am Morgen zog Volker seinen Start in seiner Altersklasse zurück, zwei Starts an einem Tag
sind etwas heftig. Am letzten Tag durfte dann das Elite Team der Männer mit Torben Kuhlmann auf Schlag im V 6 an den Start. Konnte das Team auf dem halbwegs ruhigen Teil recht dicht an der Spitze mithalten, mussten sie erst im Bereich der ungewohnten starken Wellen abreißen lassen. Auch sie schafften es einige Nationen hinter sich zu lassen und rechnen sich für die Sprint WM im nächsten Jahr in Singapur auf flachem Wasser bessere Chancen aus.